GVB Vorstand wird ausgetauscht

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genoleaks/München 21.12.2021 / Ein Misstrauensantrag gegen Gros war keine Überraschung. Der  GvB Vorstandsvorsitzende  Jürgen Gros wurde mit sofortiger Wirkung abgelöst.  Zwar hat Gros mehrfach die EZB Zinspolitik, die überzogene europäische Bankenregulierung,  politische Vorgaben aber auch willkürliche Markteingriffe, Dirigismus und planwirtschaftliche Ansätze medienwirksam kritisiert. Gros hat ausgesprochen, was der überwiegende Teil der Verbandsmitglieder dachte, trotzdem ist dem Verbandsvorstand die Gefolgschaft weggelaufen. Auch das zweite Vorstandsmitglied, Alexander Büchel, verlässt den Genossenschaftsverband Bayern. Im Gegensatz zu Gros  geht Büchel erst im Januar und „im beiderseitigen besten Einvernehmen“.

Die Gründe für den Personalwechsel an der Spitze  mögen vielschichtig sein. Der GvB ist nach dem BVR und dem DGRV das dritte Glied in der Wertschöpfungskette. Und um die große Politik kümmert sich grundsätzlich der Spitzenverband DGRV, der BVR als Dachverband entwickelt die Strategie und die Prüfungsverbände sind dafür zuständig die Strategie umzusetzen. Wie GenoLeaks  in der Vergangenheit wiederholt berichtete, gibt es innerhalb, aber auch  zwischen  den vier regionalen BVR Bank- Prüfungsverbänden anhaltende Spannungen. Es geht um Gebietsschutz, aber auch um den Einfluss der Bankgenossenschaften, die mit ihren Prüfungsgebühren einen erheblichen Beitrag zur Wertschöpfung der Verbände beitragen, was naturgemäß Macht und Einfluss mit sich bringt. Auf der anderen Seite ist bei einem Großteil der im BVR organisierten Bankgenossenschaften der Genossenschaftsgedanke nicht sehr ausgeprägt. Der BVR versteht sich als Bankenverband, genau da liegen seine Kompetenzen. Das die BVR Strategie nicht den Interessen der Genossenschaftsmitglieder entspricht wird , genauso wie die genossenschaftlichen Prinzipien, einfach ausgeblendet.

Ob der Personalwechsel die Wunschvorstellung eine Dreierfusion zwischen dem GV Bayern und dem GV Baden Württemberg und dem „Verband der Regionen“  begünstigen wird, steht allerdings noch offen. Das Fusions-Gespenst geht um. Nun sind auch die Mitarbeiter der Verbandsebene betroffen.

Mitarbeiter  des Genossenschaftsverband Bayern beklagen sich über den wachsenden Einfluß großer Mitgliedsgenossenschaften, Vetternwirtschaft mangelnde  Effizienz, mangelhafte Kommunikation und bürokratische Strukturen. Hauptkritikpunkt ist der nicht mehr zeitgemäße Führungsstil und die Misstrauenskultur. Es fehlt an Transparenz. Mit den immer wieder propagierten  genossenschaftlichen Wertvorstellungen hat der GvB, laut Mitarbeiteraussagen, nicht viel am Hut.  Vor allem die Interessen der Genossenschaftsmitglieder, die letztendlich die ganze Show bezahlen, werden vom GvB grob missachtet.

Zusätzlich gab es in letzter Zeit im Zusammenhang mit der Fusion zur Metropolregion Nürnberg eine Reihe von Unregelmäßigkeiten und Beschwerden bei der Staatsaufsicht. Mindestens bei einem laufenden Gerichtsverfahren ist der GvB sowohl als Berater und Aufseher direkt verwickelt.