Genossenschaften sind Gemeinschaftsunternehmen, die weltweit durch ihre Mitglieder gesteuert werden. Die Entscheidungsfindung funktioniert von unten nach oben. Nur in Deutschland und Österreich steht das Genossenschaftssystem System auf dem Kopf. Hier erfolgt die Steuerung nicht durch die Mitglieder sondern durch ein straf organisierte mehrstufige Genossenschaftsorganisation, die inzwischen zu einer Verwaltungs-gesellschaft für herrenloses Genossenschaftsvermögen mutiert ist.
Betroffen sind laut igenos, der Interessenvertretung der Genossenschaftsmitglieder ca. 20% der deutschen Genossenschaften, die aufgrund ihrer hohen Mitgliederzahl mehr als 80% der Genossenschaftsmitglieder auf sich vereinen. Diese Großgenossenschaften missbrauchen die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaften, was häufig auch zu einer wirtschaftlichen Benachteiligung der Mitglieder führt.
Diese Verselbstständigung der genossenschaftlichen Selbstverwaltung führte zur Gründung der coopgo Bewegung. Der Coopgo Cooperative Governance Codex orientiert sich an den genossenschaftlichen Grundsätzen der ICA (International Co-operative Association)
1) Freiwillige und offene Mitgliedschaft
2) Demokratische Kontrolle durch die Mitglieder
3) Ökonomische Teilnahme und Teilhabe der Mitglieder
4) Autonomie und Unabhängigkeit
5) Bildung, Ausbildung, Information
6) Kooperation zwischen den Genossenschaften
7) Interesse für der Gemeinschaft
Nach GenoLeaks vorliegenden Informationen orientierte sich die Arbeitsgruppe Grundsatzfragen an die von dem unabhängigen Genossenschaftswissenschaftler Wilhelm Kaltenborn erstellten umfangreichen Dokumentation der Genossenschaftspioniere von Rochdale.
Neueste Kommentare