Raiffeisenjahr 2018 – ein kostspieliger Marketing Flop

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Nach Einschätzung von igenos, der Interessengemeinschaft der Genossenschaftsmitglieder  war das Raiffeisenjahr 2018 für die Veranstalter ein mittelgroßes Desaster. Kritische Stimmen häufen sich und werden immer lauter und  professioneller – eben Genossenschaft von unten.

Die großen Themen  des Raiffeisen Jahr 2018  waren die umstrittene Fusionspolitik unter den Genossenschaftsbanken,  gefolgt von der Diskussion um  abstrakten schwer zu definierenden Förderauftrag . Auch das in Deutschland seit 1934 vorherrschenden genossenschaftlichen Führerprinzip wurde in Frage gestellt. Hier besteht die Gefahr, dass „Vorstände zu Managern in eigener Sache“  mutieren. Diese Problemstellung ist in Bank- und Wohnbaugenossenschaften nicht ganz unbekannt und wird vom vorherrschenden Verbandssystem unterstützt.

Auch die im Raiffeisenjahr eingeforderte Einführung der Geno-Rente ist in der Verbandslandschaft nicht gut angekommen.  „Die Mitglieder stellen unverschämte Forderungen – wo kommen wir dahin?“ Dabei steht die Geno-Rente für Mitgliederförderung und basiert auf einem Rückvergütungsmodel. Es fallen also keine Vermittler Provisionen an. Das Konzept ist einfach nachzuvollziehen.  Was im Mitgliedergeschäft zu viel abgerechnet wurde,  wird angespart, verzinst und im  Alter als Zusatzrente ausgezahlt. Die Zusatzrente ist besonders für KMU Unternehmer und Bauherren / Baufrauen  interessant.  Die Geno-Rente eignet sich als echtes Förderziel. Die Umsetzung der Geno-Rente setzt lediglich voraus, dass auf einer Generalversammlung  schnellstmöglich eine Satzungsänderung beschlossen wird. Eine nachträgliche Einführung der Geno-Rente ist nicht möglich.

Die 3 F – Fusionspolitik, Förderauftrag und Führerprinzip –  stehen für die Perversion der Genossenschaftsidee im DRGV System, so das Ergebnis einer offenen Arbeitsgruppe. Das aus Hitlerdeutschland  stammende  genossenschaftliche Führerprinzip und die fehlende Transparenz belasten das Vertrauensverhältnis zwischen den Mitgliedern und  ihren Vorständen nicht unerheblich.

„Unter Genossen darf es keine Geheimnisse geben“ (Prof. Dr.Volker Beuthien)   Besonders betroffen waren die zum BVR Markenverbund gehörenden Genossenschaftsbanken aber auch große Wohnbaugenossenschaften  und rein renditenorientierte Energiegenossenschaften. Die artfremde Auslegung der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft nicht mehr viel mit der ursprünglichen Genossenschaftsidee zu tun und richtet sich gegen die Mitgliederinteressen. 

Ausblick: Das im Dezember 2019 erscheinende  Schwarzbuch Raiffeisen  befasst sich mit der  Genogate Affäre und den Auswirkungen der Druckfusionen. Die Genogate Papiere belegen die enge Zusammenarbeit zischen  BaFin ( Bundesanstalt für Finanzaufsicht)  und den  DRGV  Verbänden, die anscheinend gemeinsam gegen die Interessen der Genossenschaftsmitglieder arbeiten. Übergeordnete , angeblich genossenschaftliche Ziele stehen anscheinend im Vordergrund der Verbandspolitik. Das Führerprinzip lässt grüßen!

Um politisch mehr Einfluss zu gewinnen  hat die coopgo Bewegung einen eigenen Dachverband ins Leben rufen. Dieser neue MMW-coopgo Dachverband unterscheidet sich  deutlich von den bestehenden Verbandsstrukturen. MMW-coopgo legt  vor allem großen Wert darauf, dass auch die Genossenschaftsmitglieder zu Wort kommen.